Erfolgreiche Lakefleischbratgemeinschaft
FC Dynamo zeigt den Montagssängern wo der Frosch die Locken hat. Während die Herren im gesetzten Alter noch mal die mollig-warme Bettdecke bis ans stoppelige Kinn zogen, waren die wackeren Helden des FC Dynamo bereits seit 6:59 Uhr aktiv und haben die Feuerstelle vorbereitet. Bekanntlich machen viele Hände ein schnelles Ende – beim Lakefleischbraten des FC Dynamo und der Montagssänger konnte man dies live und in Farbe erleben als zwei Drittel der aktiven Dynamo-Mitglieder bereits zu früher Morgenstunde mithalfen. Von frischem Kaffee über selbstgebackenen Kuchen bis zu Gerstensaft und leckeren Worscht-Weck, es war an alles gedacht. Schon nach wenigen Handgriffen brannte das Feuer. Schnell wurde eine Helferkette eingewiesen, um die mindestens 7 Ster Holz zur Feuerstelle transportieren, wo es von fachkundiger Hand angehäuft wurde. Bis die Tag anbrach, wärmte bereits eine meterhoch lodernde Flamme die Hände und Herzen der Anwesenden.
Während die Fachabteilung Feuer die mosaikhaft aufgesetzten Meterstücke aus Buchen-, Eichen- und Lärchenholz fachgerecht niederbrannte, wurde anderswo die Bratenstücke vorbereitet. Die Fachabteilung Fleisch wickelte das bereits Stunden zuvor, in aus geheimen, würzigen Zutaten zusammengebrauter Lake eingelegte Fleisch. Routinierte Hände packten die saftigen Fleischstücke zusammen mit liebevoll und unter Tränen geschnittenen spanischen Gemüsezwiebeln in extra reißfeste Aluminiumfolie und Zeitungspapier. 98 Portionen waren vorbestellt!
Inzwischen war die zehnte Stunde angebrochen, das Feuer brannte lichterloh als der langersehnte Getränketransport sich seinen Weg unaufhaltsam über die schlammige Piste bahnte. Rußgeschwärzte Gesichter, rauchige und dürstende Kehlen nahmen die ersten Schlucke heimischen Brauerzeugnisses. Ohne große Worte war klar: Es ist gut ein Dynamo-Mitglied zu sein. Doch die Pause währte nur kurz. Schon wurden die Fleischportionen von erfahrener Hand auf das rostige Eisengeflecht positioniert und für die „Feuertaufe“ vorbereitet. Um 10:45 war es dann soweit – das Fleisch kam in die Glut.
Das Murmeltier „Flipper“ war nun gefragt und machte sich die Entscheidung nicht leicht. Immerhin schien auch der Himmel in der Wetterfrage uneins zu sein. Sonne, Wolken, Regen: alles war geboten. Aber Flipper machte seine Sache gut und prophezeite weitere sechs Wochen Winter! Darauf wurde unter lautstarken „Dynamo lebe hoch“ -Rufen mit hochprozentigem Kirschwasser aus Holzkirchhausen bei Würzburg auf Flipper und den ausrichtenden Verein angestoßen.
Inzwischen wurde die Zahl der hungrigen Gäste, Schaulustigen und Mitglieder beider Organisationen immer größer, schließlich ging es auf die Mittagszeit zu. Dann gab der Zeremonienmeister zusammen mit dem Ehrenpräsident des FC Dynamo das O.K. zum Essen fassen. Sogleich wurde mit Hilfe langer Rechen und Schaufeln das duftende Bratgut aus der heißen Glut geholt. Die erste Portionen wurde von erfahrenen Vorkostern und Fachpersonal aus der Lebensmittelbranche begutachtet und für gut befunden. Sogleich breitete sich der Duft gebratener Zwiebeln und leckeren Fleisches über das Veranstaltungsgelände. Im Scheine des auflodernden Feuers und der strahlenden Sonne funkelte die Aluminiumfolie und blendete manches Auge der hungrigen Gäste. Überall zufriedene Gesichter ob des leckeren Essens. Für nur wenige Euro gab es eine ordentliche Portion Fleisch, leckeres Brot der Bäckerei Fischbach und jedes Getränk wurde zum Selbstkostenpreis abgerechnet – da lacht das Feinschmeckerherz und der Geldbeutel. Kaum war der deftige Teil des Mahls verzehrt wurde schon das Kaffee- und Kuchenbuffet gerichtet. Leckere Morgenweg-Nussecken, Kleinostheimer Mandelkuchen, Eierlikörkuchen nach Steinwegsart - für die Süßen war allerhand geboten. Dazu gab es leckeren Thüringer Kräuterlikör und Grappa aus Kurts geheimer Reserve.
Gleich anschließend wurden die Gäste unruhig als sich ein Gerücht breit machte. Konnte es wirklich sein? Der Mann im karierten Anzug, ist das nicht? Ja! Er war wirklich da! Das Urgestein der deutschsprachigen Schlagermusik Roger Whittaker ließ es sich nicht nehmen seine Lakefleisch-Portion selbst abzuholen. Wegen einer Stimmbandentzündung konnte leider nicht mit Montagssängern singen, versprach aber seine Sangesfreunde bei nächster Gelegenheit im Gasthaus Engel zu besuchen. Sein Besuch sorgte bei seinen Fans für manchen Träne im karierten Knopfloch und war das Highlight des Murmeltiertages. Noch lange wird man von diesem Fest sprechen!
Auch die Montagssänger ließen es sich nicht nehmen und dankten mehrfach dem ausrichtenden FC Dynamo für die perfekte Organisation und Durchführung der Festveranstaltung. In seiner Abschlussrede dankte der Ehrenpräsident den Anwesenden für ihre Unterstützung – er betonte, daß unter seiner Regie das Fleischbraten zu einer jährlichen, festen Größe im Veranstaltungskalender werden soll und bat die anwesenden Mitglieder des Gemeinderats und der Gemeindeverwaltung dafür zu sorgen, dass auch Veranstaltungen der kleineren Ortsvereine auf die Titelseite des Amtsblatts kommen. Auch um den Preis, das Mumeltiertagsfest „Bessenbacher Murmeltiertagsfeier“ umzubenennen oder die Ratsmitglieder zu beitragszahlenden Mitgliedern zu machen. Über die letzten Punkte wird bei der nächsten Mitgliedervollversammlung abgestimmt.
Das Murmeltiertagsfest mit Lakefleischbraten wird zukünftig jeden ersten Samstag im Februar gefeiert. Bitte diesen Termin vormerken!